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Proteine Inhalt Aufbau der Zelle Zellmembran

Unterabschnitte


Das Cytoskelett

Die Elemente des Cytoskeletts lassen sich in mehrere Klassen unterteilen:

  • Aktin
  • Mikrotubuli
  • Intermediärfilamente

Die Aktinfasern bilden Bündel aus. In Gewebekulturzellen kann man Stressfasern aus Aktin beobachten, die für die Ausbreitung der Zellen auf der Oberfläche verantwortlich sind. Seine Kraftwirkung entfaltet Aktin durch Wechselwirkungen mit Myosin.

Die Aktinfasern bilden bei der Zellteilung (siehe 2.3.4) einen kontraktilen Ring, der die Tochter- von der Mutterzelle abschnürt.

Die Mikortubuli sind aus zwei Untereinheiten (einer $\alpha$- und einer $\beta$-Tubulin) aufgebaut. Diese bilden Dimere, die sich zu Protofilamenten zusammenlagern. Dreizehn dieser Protofilamente bilden einen Hohzylinder aus.

Die Mikrotubuli wachsen durch Anlagern von Tubulin-Dimeren an den Enden weiter. Das Wachstum geht von einem Mikrotubuli-organisierenden Zentrum (MTOC) aus. Das Gleichgewicht zwischen Auf- und Abbau wird durch die Mikrotubuli-assoziierten Proteine (MAP) geregelt.

Alle drei Arten von Filamenten sind untereinander verbunden und interagieren miteinander. Durch ein zusammenwirken von MT und Aktin kommt es zu einer Polarität der gesamten Zelle. Diese ist z.B. bei der Ausschüttung cytotoxischer Substanzen durch T-Zellen besonders ausgeprägt. Die Zelle bewegt ihr Centrosom und damit auch den Golgiapparat mit den cytotoxischen Substanzen auf die zu tötendes Zelle zu.


Aktin

Während die MT im Allgemeinen als einzelne Stränge agieren, formen die Aktinfilamente eine Netzwerk. Unterhalb der Plasmamembran bildet das Aktin ein Netzwerk aus, das auch als Zellrinde bezeichnet wird. Das Aktin kann die Plasmamembran nach aussen ausstülpen oder nach innen einziehen (z.B. bei der Zellteilung) und reguliert auf diese Art die Oberfläche. Experimente an Keratozyten (nicht pigmentierte Zellen der Fischuppe) haben gezeigt, dass das Aktin allein ebenfalls in der Lage ist, eine Zelle zu bewegen.

Aktin besteht aus zu einer Helix gewundenen Einheiten aus identischem globulären oder G-Aktin. Wie auch die MT haben die Aktinfilamente eine polare Struktur, die sich in einem schnell wachsenden (+)- und einem langsam wachsenden (-)-Ende ausdrückt. Im Gegensatz zu den MT, wo das (+)-Ende drei mal schneller polymerisiert als das (-)-Ende polymerisiert beim Aktin das (+)-Ende bis zu zehn mal schneller.

Bei allen höheren Eukaryonten kann man bis zu sechs Aktinformen unterscheiden, die sich anhand ihres isoelektrischen Punktes in mehrere Klassen einteilen lassen. Die $\alpha$-Aktine kommen vor allem in Muskelgewebe, die $\beta$- und $\gamma$-Aktine vor allem in Nicht-Muskelzellen vor.

Zur Polymerisation benötigt das Aktin ATP sowie ein- und zweiwertige Ionen; in der Regel Kalium und Magnesium. Auch beim Aktin kann man in vitro nach einer relativ langsamen Aufbauphase eine schnelle Polymerisation, die dann in ein Gleichgewicht übergeht beobachten.

Da die Geschwindigkeit der Neubildung von Filamenten proportional der dritten Potenz der Aktinkonzentration ist, nimmt man an, dass der Ausgangspunkt für die Polymerisation ein Trimer ist.

Bei der Polymerisation und Depolymerisation des Aktin verläuft analog zu den MT. Die Hydrolyse des ATP ist nicht für den Aufbau der Polymere verantwortlich, sondern destabilisiert die Filamente und führt so zu deren Abbau.

Eine dynamische Instabilität wie bei den MT kann man beim Aktin nicht beobachten. Man findet aber einen sogenannten Tretmühlmechanismus, bei dem am (+)-Ende stetig Aktin auf und am anderen Ende abgebaut wird, so dass sich die Gesamtlänge des Filaments allerdings nicht ändert.

Cytochalasine binden an das Ende des Aktins und verhindern das weitere Polymerisieren und wird z.B. bei der Untersuchung von Zellbewegungen benutzt. Die Phalloidine stabilisiern der Aktin gegenüber der Depolymerisation und binden an das Aktin, so dass man sie zur Färbung verwenden kann.

Die Polymerisation des Aktins wird von der Zelle durch Proteine gesteuert. Das Thymosin ist ein kleines Molekül, das an das Aktin bindet und so dessen Polymerisation verhindert. Das Profilin wird von der Zelle zur Steuerung der Polymerisation auf äussere Reize hin benutzt. Es stimuliert den Austausch von ADP gegen ATP und fördert so die Polymerisation. Des weiteren gibt es auch einige Proteine, die sich an das Aktin anlagern und die Bildung von Filamenten hemmen.

Das Aktin spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung von Pseudopodien und Mikrospikes (relativ lange, dünne, steife Auswüchse). Im Inneren der Mikrospikes liegen Bündel aus ca. 20 Aktinfilamenten, die mit ihrem (+)-Ende nach aussen orientiert sind.

Bei den Pseudo- oder Lamellipodien handelt es sich quasi um mehrere nebeneinander liegende Mikrospikes. Dabei organisiert der Leitsaum die Aktinfilament. Zur Art der Forbewegung gibt es zwei unterschiedliche Modelle. Eines besagt, dass die Filamente an der zum Kern gerichteten Seite depolymerisieren und an der Front polymerisieren und so die Zelle nach vorne schieben. Das Kembildungs-Freisetzungsmodell postuliert hingegen, dass bei der Neubildung von kurzen Aktin-Strängen sich diese nach vorne schieben und dabei die ehemalige vorderste Front nach hinten drängen.

Das Bakterium Listeria monocytogenes nutzt das Aktin für seinen eigenen Transport. Nach seinem Eindrigen in die Zelle exprimiert es Proteine an seiner Oberfläche, die das Aktin dazu veranlassen, das Bakterium innerhalb der Zelle und - über Mikrospikes - auch in andere Zellen zu transportieren.

Die Steuerung der Aktinpolymerisation wird von vielen Zellen mit Chemotaxis verwendet. Bei den neutrophilen Granulocyten beispielsweise sorgen Oberflächenrezeptoren dafür, dass sich das Aktin so verändert, dass eine Chemotaxis in Richtung auf das von Bakterien im Stoffwechsel freigesetzt N-Formylmethionin entsteht. Dabei wird der Leitsaum so organisiert, dass er sich dem Stoff zuwendet. Dazu lösen sich die Zellen zunächst von dem Untergrund und strecken dann Aktinreiche Fortsätze aus.

Man nimmt an, dass die Wirkung zwischen dem G-Protein-gekoppelten Rezeptor über zwei keine GTPasen Rho und Ras umgesetzt und am Ende das Profilin auf der Membran freisetzt. Dieses führt dann zu einer Vermehrten Polymerisation des Aktins.

Aktin-bindende Proteine

Durch quervernetztende Proteine ist das Aktin in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich geformt:

In den Filopodien und Mikrospikes sind die Aktinbündel parallel orientiert und gleich ausgerichtet. Diese Fasern werden Parallelbündel genannt.

In Stressfasern und im kontraktilen Ring findet man kontraktile Bündel, in denen die Filamente mit entgegengesetzter Polarität angeordnet sind und Myosin II enthalten.

In dem Gelartigen Geflecht der Zellrinde sind die Filamente relativ locker und offen angeordnet und bilden ein Netzwerk.

Man unterscheidet die Proteine nach ihrer Wirkung in vitro in zwei Gruppen unterteilen:

Die Bündelungsproteine koppeln die Aktinfasern in einer parallelen Anordnung. Das Fimbrim ist vermutlich für die Bildung von Mikrospikes und Filopodien verantwortlich, während das $\alpha$-Aktinin sich vor allem in den Stressfasern befindet und es trägt dazu bei, die Stressfasern an den Fokalkontakten zu befestigen.

Sehr wahrscheinlich werden die Bündel durch das Fimbrin so dicht, dass das Myosin aus den Bündeln herausgehalten wird, während das $\alpha$-Aktinin eine lockere Bündelung und damit die Kontraktilität durch das Eindringen von Myosin erzeugt.

Die Gel-bindenden Proteine fördern die Quervernetztung des Aktins. Das Filamin bindet in Form eines Homodimers zwei Akinfasern, die sich dadurch im rechten Winkel überkreuzen und erzeugt so ein lockeres, sehr viskoses Netzwerk.

Da sie eine hohe Homologie, vor allem in den Bindungsdomänen, aufweisen nimmt man an, dass alle Aktin-bindenden Proteine aus einem einzigen Vorläufer entstanden sind.

Neben dem Filamin ist vor allem das Gelsolin für die Konsistenz eines Aktin-Netzwerks verantwortlich. Dieses Enyzm wird bei relativ hohen Calciumkonzentrationen aktiv und durchtrennt dann die Aktin-Filamente. Dieser Mechanismus ist auch dafür verantwortlich, dass dich das Aktinskelett - z.B. bei der Phagozytose - auflöst und das Phagosom mit den Lysosomen verschmelzen kann.

Auch beim Aktin sind für die meisten Bewegungen Motorproteine verantwirklich. Alle Motorproteine, die mit dem Aktin assoziiert sind gehören zur Familie der Myosine.

Das am besten charakterisierte Myosin ist das Myosin II der Muskelzellen. Das Myosin II hat immer zwei Köpfchen, die sowohl ATPase, als auch Bewegungsaktivität aufweisen. Der Kopf wird von der aminoterminalen Seite gebildet. Der carboxyterminale Teil liegt als $\alpha$-Helix vor und kann mit einer weiteren schweren Kette dimerisieren. Durch diese Dimerisierung ist es möglich, dass sich zwei Aktinfasern aneinandern vorbei bewegen.

In Nicht-Muskelzellen findet man vor allem das Myosin I mit einer Motordomäne (Kopf) und einem Schwanz, der entweder an eine Membran oder einen anderen Aktinstrang bindet.

Bei der Bildung des kontraktilen Rings während der Zellteilung wandern die Myosin II-Moleküle in die Äquatoreregion, führen zur Teilung der Zelle und verteilen sich danach wieder gleichmässig.

Alle Myosine bewegen sich durch ATP-Hydrolyse von (-)- zum (+)-Ende des Aktins.

Stressfasern bilden sich bei Zugkräften ebenfalls unter Beteiligung des Myosins. Die Stressfasern setzen an den Fokalkontakten an, wo sie indirekt mit der Extrazellulären Matrix verbunden sind.

Die Integrine binden extrazellulär an die Firbronectin-Matrix. An ihrer intrazellulären Domäne wird über einen Komplex aus Anheftungsmolekülen (Talin, Vinculin, Paxillin und $\alpha$-Aktinin) mit dem Aktin verbunden.

In den Mikrovilli, die z.B. im Darm der Vergrösserung der Oberfläche dienen, liegt das Aktin in einer ähnlichen Parallelfaserstruktur wie in den Mikrospikes vor - nur ist hier nicht das Fimbrin, sondern das Villin für die Verbingung der Aktinfilamente verantwortlich. Durch ein amorphes Gemisch aus Spektrinen und Intermediärfilamenten bindet das Aktin im apikalen Bereich und richtet sich somit rechtwinklig zur Zelloberfläche aus. Durch das membrangebundene Myosin I ist das Aktin der Mikrovilli mit der Membran verbunden. Man vermutet, dass das Myosin I eventuell die Membran aktiv nach oben zieht.

Das Tropomyosin bindet als ein Dimer über die gesamte Länge des Aktins und stabilisiert es so. Es verhindert die Bildung von Filamin und verstärkt die Bindung von Myosin II. Durch weitere Wechselwirkungen zwischen den Proteinen und der Kontraktion der Aktinfasern kommt es dann dazu, dass sich die Strukturen der Stressfasern und des gelartigen Netzwerkes getrennt von einander in der selben Zelle ausbilden können.

Wanderung bei tierischen Zellen

Man kann die Veränderungen des Aktins in drei Phasen unterteilen: Die erste Phase ist das Ausstülpen der Lamellipodien, danach folgt das Anheften an die Unterlage und schliesslich der Zug, der die Zelle bewegt.

Durch Polymerisation des Aktins stülpt sich der Leitsaum nach vorne. Andere Theorien besagen, dass entweder an der Membran verankerte Myosin-Moleküler oder der in anderen Teilen der Zelle erzeugte hydrostatische Druck für das Ausstülpen der Membran verantwortlich sind.

Die Anheftung an die Oberfläche geschieht vermutlich ähnlich wie bei der Aubildung der Fokalkontakte.

Der Zug ist bisher nur ungenügend geklärt. Man vermutet, dass er eventuell das Resultat von Aktinpolymerisation ist - ist sich aber nicht sicher.


Mikrotubuli

Die MT sind gerichtete Strukturen mit eine (+)- und einem (-)-Ende, wovon nur das (+)-Ende zu einem raschen wachstum in der Lage ist. Die (-)-Enden sind in den meisten Zellen mit dem Centrosom (in der Nähe des Zellkerns) verbunden. Die (-)-Enden sind durch den Centromer stabilisiert und die (+)-Enden können sich zur Peripherie hin variabel ausbreiten.

Die MT bestehen aus Tubulin-Molekülen. Jedes Tubulin ist ein Heterodimer aus einem $\alpha$- und einem $\beta$-Tubulin. In einem Mikrotubulus sind diese Heterodimer dann zu Protofilamenten polymerisiert, welche eine Röhre - den MT - bilden.

Die MT sind immer in einem Gleichgewicht zwischen Wachsen und Abbau. Besonders deutlich wird dies bei der Mitose, wo die MT die Mitosespindel neu bilden. Aus diesem Grund lässt sich die Mitose auch mit Colchicin hemmen: Colchicin verhindert einen weiteren Aufbau der Mitosespindel.

Wenn man die MT mit Colcemid zerstört und anschliessend neu wachsen lässt, dann erhält man eine kleine sternförmige Struktur - die Astere. Die Astere entwickelt sich weiter und ihr Zentrum wird zum Centrosom. Dieses teilt sich in der Interphase in zwei Centriolen und bildet die Mitosespindel. Das Centrosom wird durch eine Mischung verschiedener Proteine - darunter das $\gamma$-Tubulin in Form einer Centrosomen-Matrix gebildet, an der dann die MT ihre Polymerisation mit dem (-)-Ende beginnen.

Man hat die Polymerisation der MT in vitro untersucht und konnte dabei feststellen, dass es ein relativ langsamer Prozess ist, bis sich ein MT neu gebildet hat, dieser dann aber realtiv schnell wächst und dann nach einiger Zeit ein Gleichgewícht erreicht, indem der Aufbau von neuem Tubulin im Gleichgewicht mit dem Abbau des MT steht. In der Zelle liegen etwa 50%  des Tubulins in freier und der gleiche Anteil in den MT vor. Die Anlagerung des Tubulins erfolgt am (+)-Ende drei Mal schneller als am (-)-Ende.

Man findet in der Zelle wie in vitro bei den MT eine dynamische Instabilität. Dieser Mechanismus ist durch die Hydrolyse von GTP gesteuert. Wenn das $\beta$-Tubulin ein GTP gebunden hat, binden weitere Heterodimere leichter an das bestehende Protofilament. Wenn die Polymerisationsgeschwindigkeit hingegen abnimmt, wird es wahrscheinlicher, dass das GTP hydrolysiert, wodurch die die Dimere nach und nach lösen und es zur Depolymerisation kommt. Die Zelle kann diesen Prozess steuern, indem sie entweder - wie bei der ausdifferenzierten Zelle, die eine äussere Form annimmt - die MT durch Proteine stabilisiert oder deren dynamisch Instabilität in der M-Phase erhöht.

In der polymerisierten Form können die MT durch Modifikationen verändert werden: Ein bestimmter Lysinrest des $\alpha$-Tubulins kann acetyliert oder ein Tyrosin am Carboxyende entfernt werden. Beide Reaktionen gehen sehr langsam vor sich und man findet um so mehr Modifikationen, je länger die MT polymiersier sind. Man kann auf Grund dieser Tatsache mit Antikörpern, die sich spezifisch gegen die Modifikationen richten, die Stabilität der MT nachweisen.

Die Mikrotubulin-assoziierten Proteine (MAPs) dienen dazu, die MT zu stabilisieren und Wechselwirkungen mit anderen Proteine zu vermitteln.

Die MAPs dienen ausserdem dazu, die MT in bestimmten Zellbereichen zu differenzieren. Besonders deutlich wird dies bei den Neuronen, wo sich im Axon lange MT mit einem vom Zellkörper wegweisenden (+)-Ende finden und in den Dendriten eine weniger geordnete Polarität und kürzere MT. Dies wird durch induziert, dass ein kleines MAP, der Faktor tau in einer bestimmten Form nur im Axon vorkommt, während das MAP2-Protein nur in den Dendriten vorkommt. Des weiteren unterscheiden sich Axon und Dendrit aber auch in mRNAs, Ionenkanälen und Ribosomen (nur in den Dendriten vorhanden) und bestimmten Adhäsionsmolekülen und die am AP beteiligten Natriumkanäle findet man nur im Axon.

Motorproteine

Wenn man bestimmte Pigmentzellen aus Fischschuppen (an den MT sind Pigmenrkörner befestigt, so dass der Fisch seine Farbe ändern kann) isoliert und ein Stück davon abtrennt, so sind die MT direkt nach dem Abtrennen des Zellstücks noch auf das ehemalige Centrosom hin orientiert - später allerdings bildet sich in der Mitte des Zellstücks ein neues Centrosom. Durch diese Untersuchungen geht man davon aus, dass sich das Centrosom immer in der Mitte der Zelle bildet und somit diese markiert.

Die MT dienen Motorproteinen als Schienen, an denen sich diese entlang bewegen. Man kann diese in zwei Klassen unterteilen: Das Kinesin wandert zum (+)-Ende; die Dyneine bewegen sich in entgegengesetzer Richtung.

Die cytoplasmatischen Dyneine sind am Transport der Organellen und an der Mitose beteiligt.

Die Kinesine wirken bei unterschiedlichen Transportmechanismen mit: Organellentransport, Mitose, Meiose und Transport der sekretorischen Vesikel.

Beide Proteine bestehen aus zwei schweren und mehreen leichten Ketten. Jede der schweren Ketten ernhält einen Kopf, der ATP bindet und einen Schwanz aus stäbchenförmigen Domänen. Durch die Bindung des Schwanzes wird bestimmt, was transportiert wird, während der Kopf als ATPase der Motor des Transports ist.

Cilien und Centriolen

Cilien sind haarähnliche Fortsätze mit einem Bündel von MT in ihrem Inneren. Sie dienen der Fortbewegung oder dazu um Flüssigkeit über die Zelloberfläche zu bewegen. Die Flagellen, mit denen sich die Samenzellen und einfache Protozoen fortbewegen sind normalerweise deutlich länger als die Cilien, sind in der Struktur ähnlich; allerdings führen sie keine peitschenartigen, sondern sinusförmige Wellen aus.

Die Bewegung der Cilie entsteht durch eine Bewegung ihres Axonems, des inneren vollständig aus MT bestehenden Kerns. Die Struktur des Axonems besteht aus neun Doppel-MT, die um zwei einzelne MT in Zentrum angeordnet sind. Diese ,,neun-plus-zwei-Anordnung``  ist charakteristisch für fast alle Cilien und Eukaryonten-Flagellen. Die inneren MT sind vollständig, wohingegen die Doppel-MT aus je einem vollständigen und einem unvollständigen MT bestehen. Der unvollständige MT benutzt einen Teil der Wand des anderem MT mit.

Der Antrieb der Cilienbewegung kommt durch die mit den MT assoziierten Proteine zustande - vor allem durch das Cilien-Dynein. Durch dieses Protein, das grösser ist als das im Cytoplasma verwendete Dynein, werden die MT aneinandern vorbeibewegt. Da die MT über Querbrücken miteinander verbunden sind, kommt es nicht zu einem freien Gleiten, sondern zu einer Krümmung des gesmaten Apparates. Der Schwanz des Dyneins bindet immer nur an den A-, nicht aber an den B-Tubulus. So wird die Bewegung synchronisiert und ein gegenseitiges ,, Tauziehen``  zwischen benachbarten MT wird vermieden.

Die Cilien gehen von einem sogenannten Basalkörper aus. Dieser ist eng mit dem Centrosom verwandt und organisiert die Bildung der MT. Bei einigen Einzellern bildet sich die Cilien während der Mitose völlig zurück; die MT werden Teil des Spindelapparates und organisieren sich nach der Mitose neu. Wie die Länge der Cilien reguliert wird ist nicht bekannt.

Die Neubildung der Basalkörper beruht auf einer Verdoppelung der vorhandenen Basalkörper - so wie die Centriolen eines Centrosoms ebenfalls durch Verdoppelung der vorhandenen Centriolen hervorgehen.


Intermediärfilamente

Die Intermediärfilamente haben ihren Namen daher, da ihr im EM erkennbarer Durchmesser zwischen dem der Aktin- und der Myosin-Filamente im Muskel - wo sie zuerst entdeckt wurden - liegt. In Wirklichkeit liegt er aber zwischen dem der MT und des Aktins. Die Intermediärfilamente bilden die Kernlamina und in Zellen, die besonderer mechanischer Belastung ausgesetzt sind (Muskeln, Nerven und Epithel) helfen sie, diese mechanisch zu stabilisieren.

Die Intermediärfilamente bestehen aus einem aminoterminalen Kopf, einer stabförmigen $\alpha$-Helix in der Mitte und einem carboxyterminalen Schwanz. Bei der Helix findet man ein Motiv von Siebener-Wiederholungen, das als Heptadem-wiederholung bezeichnet wird und durch lange Tandem-Wiederholungen sehr leicht dimerisiert.

Aus diesen Filamenten bilden sich durch Dimerisierung sogenannte Doppelwedel-Dimere (parallel ausgerichtet). Diese werden antiparallel zu Tetrameren ausgerichtet. Diese Tetramere verbinden sich dann durch Überlappungen zu einer schraubenartigen Struktur - den Intermediärfilamenten.

Die Intermediärfilamente liegen in fast allen Zellen in einem vollständig polymerisierten Zustand vor. Die Zelle kann ihre Struktur jedoch durch Phosphorylierung steuern.

Die Hauptaufgabe der Intermediärfilamente besteht darin, mechanische Belastungen von der Zelle abzuhalten. Durch ihre überlappende Struktur können die Intermediärfilamente wesentlich höhere Dehnkräfte aushalten als Aktin oder die MT.

Im Cytoplasma der Wirbeltiere findet man drei Typen von Intermediärfilamenten:

  • Keratin-Filamente
  • Vimentin und vimentin-ähnliche Filamente
  • Neurofilamente

Die Keratine bilden sich vor allem in den Epithelzellen. Man kann sie in saure Keratine (Typ I) und neutrale oder basische Keratine (Typ II) unterteilen. Die Keratine sind immer nur in der Lage, sich mit dem anderen Keratintyp zu einem Heterodimer zu verbinden. Homodimere sind nicht möglich. In einigen Zellen findet man Kombinationen von bis zu sechs verschiedenen Keratinen.

Die Keratine bilden Haare, Nägel, etc. und sind in den Epithelzellen an die Desmosomen, die benachbarte Zellen verbinden, gebunden.

Das Vimentin bilden Polymere aus einem einzigen Typ. Alle Unterarten polymerisieren aber auch miteinandern - nicht jedoch mit der Keratinen. Es ist der am weitesten verbreitete Typ von Intermediärfilament.

Die Neurofilamente bilden den wichtigsten Teil des Axons und stabilisieren dessen Cytoskelett.

Die Kernlamina besteht aus einer besonderen Art von Intermediärfilamenten - den Laminen. Diese haben eine etwas längere stabförmige Domäne in der Mitte, haben ein Transportsignal, das sie in den Zellkern lenkt, lagern sich dort dann zu einem Geflecht zusammen, das bei der Mitose durch Phosphorylierung sehr leicht zerfällt und sich dann wieder neu bildet. Man findet diese Elemente nur bei Vielzellern.


Zellteilung

Bei der Zellteilung wird da Chromatin zunächst dichter gepackt, bei höheren Eukaryoten löst sich neben dem ER und dem Golgiapparat auch die Kernhülle auf; das Cytoskelett dissoziiert und die Zellteilung wird durch die Bildung des Spindelapparates aus Mikrotubulidimeren eingeleitet.


Muskeln

Die Muskelfasern entstehen in der Entwicklung durch das Verschmelzen vieler Einzelzellen zu einer Riesenzelle, die jedoch ihre Kerne behält und unter der Plasmamembran anordnet. Der Hauptteil der Muskelzelle besteht aus Myofibrillen - den Kontraktilen Elementen der Zelle.

Die Kontraktilen Einheiten sind die sogenannten Sarkomere, die durch die dunklen Z-Streifen getrennt sind. Die dünnen Filamente aus Aktin sind an den Z-Scheiben befestigt und verlaufen bis zur Mitte. Die dicken Filamente aus Myosin II überlappen sich im Mittelteil mit den Aktinfilamenten. Die Aktinfilamente sind mit den (+)-Enden in den Z-Scheiben verankert.

Die Struktur der Myofibrillen wird durch eine grosse Anzahl von Proteinen aufrecht erhalten. Die beiden wichtigsten im Skelettmuskel sind Titin und Nebulin. Das Titin erstreckt sich von den Z-Scheiben zu den Myosinfibrillen und dient wohl in der Art einer Feder dazu, diese in der Mitte zu halten. Nebulin erstreckt sich über die gesamte Länge der Aktinfilamente und besitzt viele aktin-bindende Domänen. Man nimmt an, dass Nebulin die Länge der Aktinfilamente kontrolliert. Die Myofibirllen sind über Proteine an die Plasmamembran gebunden. Eines dieser Proteine ist das Dystrophin, das bei einem Defekt zu Muskelschwund führt.

Die Kontraktion kommt nach dem Gleitfasermodell durch eine Verschiebung der beiden Fasern gegeneinander zu Stande. Diese beruht auf einer cyclischen Anheftung und Bewegung der Myosinköpfe.

Zu Beginn des Zyklus ist das Myosin fest an das Aktin gebunden. Durch Binden an ATP löst sich das Myosin vom Aktin. Nach der Hydrolyse des ATP richtet sich der Myosinkopf auf und bindet an das Aktin. Durch die Abgabe des abgespaltenen Phosphats wird die Kraft der Kontraktion erzeugt, wobei das ADP sich ebenfalls löst und die Ausgangsposition wieder hergestellt wird.

Wenn der Nerv ein Aktionspotential an die Muskelzelle weitergibt, läuft das Signal entlang der Transversal-Tubuli (Membranfalten um die Myofibrillen herum) und wird von dort auf das Sarkoplasmatische Reticulum (SR) übertragen. Dadurch erfolgt eine Calciumfreisetzung aus dem SR.

Das Calcium bindet an die C-Untereinheit (C für Calciumbindend) des Troponins. Dadurch wird die I- (Inhibierende) Untereinheit von der Aktin-Myosin-Bindungsstelle, so dass die Kontraktion stattfinden kann. Neben diesen beiden Untereinheiten besitzt das Troponin noch eine weitere Untereinheit, mit der es an das Tropomyosin bindet (T-Untereinheit).

Beim Herzmuskel sind die Zellen nicht verschmolzen. Die Einzelzellen sind durch Intercalationsscheiben verbunden. Diese heften die Zellen aneinander und übernehmen gegenüber den Aktinfilamenden die Funktion der Z-Scheiben; ausserdem enthalten sie Gap Junctions über die sich das Aktionspotential von einer Zelle in die nächste ausbreiten kann.

Bei der glattten Muskulatur fehlt das geordnete Muster der Skelett- und Herzmuskeln. Die Filamende bilden einen locker angeordneten kontraktilen Apparat aus und sind über scheibenartige Verbindungen benachbarter Zellen miteinander verbunden. Vor allem in den glatten Muskeln findet man eine Deaktivierung der Myosins durch eine Dephosphorylierung.


 
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