Unterabschnitte
Allgemeine Sinnesphysiologie
Als Sinnesmodalitäten bezeichnet man im Allgemeinen die ,,
Sinne`` wie Sehen, Riechen, Tasten, Hören, Fühlen, SChmecken und
Gleichgewicht. Jede dieser
Modalitäten läst sich in unterschiedliche Qualitäten
einteilen. Beim Schmecken wären diese z.B. süß, sauer, salzig,
etc.. Für jedes Sinnesorgan gibt es einen adäquaten Reiz. Für das Auge
wäre dies z.B. Licht. Trotzdem reagieren die meisten Sinnesorgane, wie
in 5.10 erläutert, auch auf nicht adäquate Reize (das
Sehen von Sternen bei einem Schlag aufs Auge). Durch die adäquaten
Reize lassen sich die Rezeptoren wie folgt unterteilen:
- Lichtrezeptoren
- Mechanorezeptoren
- Wärmerezeptoren
- Chemorezeptoren
- Elektrorezeptoren
- Magnetorezeptoren
Die Rezeptorzelle reagiert auf einen Reiz mit der Änderung ihrer
Leitfähigkeit proportional der Reizstärke. Die niedrigste wahrnehmbare
Reizstärke wird als Reizschwelle bezeichnet.
Man unterscheidet sekundäre Sinneszellen, die sich
ontogentisch von Epidermiszellen ableiten von den primären
Sinneszellen, bei denen es sich um Nervenzellen handelt, die die
Rezeptoren zumeist in der Membran der Dendriten tragen. Bei diesen
findet teilweise direkt eine Transformation der Reizstärke in eine
eine Frequenz von Aktionspotentialen statt.
Man kann - analog zu der Übertragungsrate eines technischen Gerätes
- die Kanalkapazität C in Bit pro Sekunde angeben. Dieser
Wert errechnet sich aus der Anzahl der pro zeiteinheit übertragenen
Zeichen k und dem Informationsgehalt pro Zeichen n: . Die Kanalkapazität des menschlichen Ohrs beträgt z.B. bit/s, die des Auges bit/s.
Auf einer höheren Ebene geschieht immer eine Verrechnung der
Sinneseindrücke zu einem idealisierten, konstanten Bild. Dies wird in
7.5 z.B. bei der Farbkonstanz bei unterschiedliccher
Beleuchtung nächer erläutert.
Häufig findet man dabei eine Quotientenbildung, die auf Grund der
logarithmischen Skalierung der meisten Sinneseindrücke druch eine
einfache Substraktion gebildet werden kann.
Ein anderer häufig auftretender Mechanismus ist der der lateralen
Inhibition. Dabei inhibieren sich benachbarte Bereiche
wechselseitig. Geht man von einer Reizintensität I am Rezeptor j und
der Erregung r der nachgeschalteten Neurone p aus, so berechnet sich
die laterale Inhibition als:
Dabei ist K der excitatorische Koeffizient des Rezeptors j auf Neuron
p=j und k der inhibitorische Koeffizient des Rezeptors j auf die
Neurone p.
Aufbau des sensorischen Systems
Der Verlauf der Information beginnt in einem rezeptiven Feld mit der
Aufnahme über einen spezifischen Rezeptor. Dabei kann es sich um eine
primäre oder ein sekundäre Sinneszelle handeln. Der Rezeptor reagiert
normalerweise auf einen adäquaten Reiz innerhalb seiner
Tuningkurve, eines sehr engen hochsensitiven Bereichs.
Die Information wird in den Relaiskernen des Thalamus
verschaltet. Dabei liegen die Submodalitäten, wie z.B. bei der
Modalität Sehen die Farbe und die Form parallel zueinander.
Bei diesem Verlauf wird die Information mehrmals verändert und in
modifizierter Form weitergegeben. Zunächst depolarisiert der Rezeptor
durch einen Reiz. Wenn dieser die Triggerzone erreicht, beginnt die
Zelle oder ein nachgeschaltetes Neuron, Aktionspotentiale
abzugeben. Die Reizintensität wird dabei in der Frequenz der
Aktionspotentiale kodiert. Da die Maximalfrequenz eines einzelnen
Neurons zumeist nicht ausreicht, ume die maxinale Reizintensität zu
kodieren, wird ein Reiz zumeist durch mehrere Neurone in einem
Populationscode veschlüsselt.
In weiteren Zentren findet man dann einfache Verrechnungen, wie die
lateralte Inhibition, die Quotientenbildung, die Feedback-Inhibition
(Hemmung wenig aktiver Nachbarneuone), die Feedforward-Inhibition
(gegenseitige Hemmung mehrerer Gruppen von Neuronen, die dazu führt,
dass nur eine von mehreren konkurrierenden Antworten weitergegeben
wird) oder die Distale Inhibition, bei der der Cortex oder der
Hirnstamm die Eingänge des Thalamus kontrolliert.
Subjektive Sinnesphysiologie
Die Subjektive Sinnesphysiologie untersucht den Zusammenhang zwischen
einer Wahrnehmung und deren Empfindung.
Das Weber-Gesetz definiert, wann der Unterschied zwischen zwei Reizen
erkannt wird:
Dies bedeutet, dass ein Abweichen der Reizintensität
von einer Reizintensität I immer mit einem konstanten Prozentsatz C
erkannt wird. Hierbei gilt es, die Schwellenwerte der minimalen und
maximalen Reizintensität zu beachten.
So ist beispielsweise der Unterschied zwischen einem und zwei
Kilogramm feststellbar, der zwischen 50 und 51 hingegen nur schwer.
Der minimale Abstand, bei dem zwei Reize noch voneinander ,,
getrennt`` werden können, wird als Zweipunktschwelle
bezeichnet.
Die absolute Empfindlichkeit liegt immer niedriger als die absolute
Unterschiedsempfindlichkeit.
Das aus dem Weber-Gesetz abgeleitet Fechner-Gesetz besagt, dass die
Empfingunsintensität unterhalb einer Schwelle IS gleich Null ist
und darüber die gleiche Differenz zu einer Verwechslung
führt. Bei k ahndelt es sich um eine Konstante:
Das Thursttone-Gesetz beschreibt mittels statistischer Parameter den
subjektiven Unterschied zweier Empfingungen Ei und Ej:
Dies bedeutet, dass der Subjektive Unterschied Ei - EJ von dem
Wert z(P), der durch den Prozentsatz P der richtigen Wahlen
charakterisiert ist, der Standartabweichung entsprechend der
Fluktuation und dem Korelationskoeffizienten r, der das Mass, mit dem
die Merkmale korelieren bestimmt, definiert ist.
|