Unterabschnitte
Zellkultur
Um die verschiedenen Zelltypen eines Gewebeverbandes zu isolieren müssen
die Extrazelluläre Matrix und die interzellulären Verbindungen
zerstört werden. Dies gelingt am besten bei embryonalem Gewebe durch
proteolyse der Matrixelemente und eine Chelatierung des Calciums.
Die Zellen werden dann entweder durch Zentrifugation, mittels einer
Affinitätsäule oder einem Zellsorter sortiert. Letzterer funktioniert,
indem Zellen auf ihre Floureszenz hin untersucht, dann in feine
Tröpfchen unterteilt werden und dann mittels eines elektrischen Felds
aufgeteilt werden.
Ziel all dieser Methoden ist es, eine einheitliche Zellpopulation zu
erhalten, die dann weiter kultiviert werden kann. Das Züchten von
Zellen in vitro (wörtlich: im Glas) beruhte früher auf Explananten,
kleinen Gewebestücken. Diese Kulturen nennt man
Primärkulturen. Kulturen aus einzelnen Zellen werden Sekundärkulturen
genannt und benötigen zum Wachstum meist eine (teils speziell
beschichtete) Oberfläche. Die Zellen werden in einem Medium genau
definierter Zusammensetzung aus Wachstumsfaktoren, Transferrin und
anderen lebensnotwendigen Substranzen kultiviert.
Ein Problem der Eukaryotenzellen ist, dass sie nach einer bestimmten
Anzahl von Teilungszyklen sterben. Dies lässt sich vermeiden, wenn man
Krebszellen oder durch Transformation mit einem Tumor-induzierenden
Virus behandelte Zellen verwendet.
Bei einer Klonierung verwendet man eine Einzelzelle, die man zu einer
Kolonie heranwachsen lässt. So erhält man eine Population von
genetisch identischen Zellen.
Wenn man eine Zellsuspension mit bestimmten viralen Proteinen
behandelt, können die Zellmembranen dazu gebracht werden, miteinander
zu verschmelzen. So erzeugte Heterokaryons enthalten mehrere Kerne. An
diesen Zellen lassen sich seht gut die Wechselwirkungen zwischen
Zellkern (der einen) und Cytoplasma der anderen Zelle studieren.
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