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Zellverbindungen Inhalt Zellen im Verband Die extrazelluläre Matrix


Zell-Zell-Verbindungen

Der einfachste Weg der Bildung eines Gewebes besteht in der selektiven Adhäsion der sich neu bildenden Zellen aneinander oder an einer spezifischen Cytoskelettstruktur.

Eine ,,feinere``  Ordnung der Zellen - etwa in Schichten, wie dies in der Haut der Fall ist wird von Zelladhäsionsmolekülen, den CAMs vermittelt. Diese kann man in eine calciumabhängig und eine caliciumunabhäbgige Klasse unterteilen.

Die Cadherine sind für die calciumabhängige Zell-Zell-Adhäsion verantwortlich. Die Cadherine sind scheinbar die wichtigsten Adhäsionsmoleküle und werde nach den Geweben, in denen man sie zuerst fand in E- (Epithel), N- (Nerven) und P-Cadherine (Plazenta und Epidermis) eingeteilt. Man nimmt an, dass jeder Gewebetyp eine spezielle Klasse von Cadtherinen exprimiert, die typisch für diesen Zelltyp sind.

Die Cadherine sind single-pass-Moleküle mit mehreren calciumbindenden Domänden am aminoterminalen Ende. Das am besten untersuchte Cadherin ist das E-Cadherin, das sich als erstes bildet und die Epithelzellen durch den Adhäsionsgürtel verbindet.

Man vermutet, dass die Cadherine auch bei Strukturellen Veränderungen eine wichtige Rolle spielen: So wird z.B. bei der Bildung des Neuralrohrs die Expression des E-Cadherins gesenkt, dafür wird das N-Cadherin in dem Gewebe exprimiert.

Wenn man Fibroblasten, die normalerweise keine Cadherine exprimieren mit unterschiedlichen Cadherinen transfiziert, dann trennen sie sich entsprechend ihrem Cadherin in Gruppen auf. Über ähnliche Versuche konnte man auch zeigen, dass die Cadherine sich über homophile Bindungen miteinander verbinden und es für die Bindung nicht einer Wechselwirkung mit anderen Molekülen bedarf.

An der cytoplasmatischen Domäne der Cadherine binden die Catenine und veankern das Protein so im Cytoskelett.

Bei einer anderen Klasse von Adhäsionsmolekülen, den Selektinen findet man eine starke Bindung an bestimmte Oligosaccharide in der Gegenwart von Calcium. Diese heterophile Bindung lässt weisse Blutkörperchen an der Zellwand haften bevor diese in das Gewebe einwandern.

Die calciumunabhängigen Adhäsionsmoleküle gehören zu der Familie der Immunglobuline. Das hier am besten untersuchte Molekül ist das vor allem von Nervenzellen exprimierte Neurale Zelladhäsionsmolekül N-CAM. Die N-CAMs binden wie auch die Cadherine homophil, während andere Ig-artigen Adhäsionsmoleküle wie die interzellulären Adhäsionsmoleküle (ICAMs) heterphil binden, indem sie z.B, bei Endothelzellen die weissen Blutkörperchen an der Gefässwand festhalten.

Durch alternatives Spleissen werden unterschiedliche N-CAMs hergestellt. Normalerweise sind sie single-pass-Proteine, die mit einer TMD in der Membran verankert sind und extrazellulär Ig-artige Domänen bilden. Durch das Spleissen kann das Protein allerdings so modifiziert werden, dass es entweder nur noch in der Plasmamembran verankert oder aber sogar komplett sezerniert wird. Diese Proteine spielen ein wichtige Rolle bei der Bildung des Neuralrohrs und sind sehr wahrscheinlich für das Auswachsen der Nerven entlang eines vorbestimmten Wegs, sowie das Aneinanderhaften der Nerven zu Bündeln verantwortlich. Man nimmt an, dass die N-CAMs die Rolle der ,, Feinabstimmung``  übernehmen, während die N-Cadherine eine wesentlich stärkere Bindung vermitteln.


 
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