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Thermosensorik

Thermosensoren sind in dem Bereich, der nicht zu einer Gewebeschädigung führt aktiv. Eine konstante Temperatur wird als Dauerentladung angezeigt, während eine Änderung der Tempereratur eine dynamische Antwort erzeugt, deren Fallen oder Steigen überproportional gegenüber der normalen Entladungsrate ist.

Die primären Sinneszellen lassen sich in Wärme- (durch Wärem erregt und durch Kälte gehemmt) und kältesensoren (umgekehrte Charakteristik) unterteilen. Das Antwortverhalten der Rezeptoren entspricht einer Glockenkurve, die bei den Kälterezeptoren ihr Maximum zwischen 25 und 30 hat. Bei den Wärmesensoren liegt das Maximum kurz unterhalb des Schwellenwertes (jeweils unter stationären Bedingungen ohne Temperaturänderung).

Unter dynamischen Bedingungen weicht die Antwort weit unter oder über den stationären Weg ab. Dieses Abweichen ist abhängig von Vorzeichen, Amplitude und Geschwindigkeit der Änderung; es erzeugt die sech- bis zwanczigfache Entladungsrate gegenüber dem stationären Wert. Nach erreichen einer Temperatur fällt der Wert auf den stationären Wert ab.

Bei beiden Rezeptooren handelt es sich um freie Nervenendigungen, die in die Epithelschicht eintreten. Auch die Temperatursensoren im ZNS entsprechen von ihrem Aufbau her den cutanen Rezeptoren.

Es handelt sich dabei um wärme- oder kältesensitive Neurone. Die Empfindlichkeit der Wärmesensitiven Neurone nimmt zwischen 32 und 42 stetig zu, während die Kältesensitven eine Glockenkurve wenige Grad links und rechts der Körpertemperatur bilden. Diese Sensoren sind zumeist polymodal, d.h. sie reagieren auch uf Hormone, Pyrogene, Osmolarität und andere Faktoren.

Bei den Insekten sind die Thermosensoren in einem Haar oder in einer Platte angeordnet. Dieses Sinnesorgane enthalten meist eine Triade aus z.B. einem Trocken. einem Feuchte- und einem Kältesensor; abgestützt von drei Hilfszellen.

Das Temperaturepfinden ist an 19 Kälte- und 1,7 Wäreme-Rezeptoren pro cm2 auslösbar. Das Empfinden wird unterhalb vn 25C schmerzahft.

Biologische Relevanz erhält die Therosensorik, von einigen Ausnahmen wie der Wärmeortung von Grubenottern abgesehen, vor allem durch Adaptationen, die zur Regulation des Temperaturhaushalts führen. Bi Kälte sind dies eine Verhaltensadaptation oder das Anlegen eines Pelzes oder von Fettreserven. Wärem führt zu Sekretion, Schweissbildung und langzeitig zu eine verminderten Hautdurchblutung.


Signaltransduktion

Bei den Kältesensoren handelt es sich um Oszilatoren, deren salvenartige Entladung eventuell durch Calcium gesteuert wird. Das normale Gleichgewicht wird durch eine Natrium-Kalium-Pumpe und Diffusion aufrecht erhalten. Wenn die Temperatur fällt, nimmt die aktivität der Pumpe ab und erzeugt so ein messbares Ungleichgewicht.

Der Wärmesensor funktioniert under stationären Bedingungen genau wie der Kältesensor. Mit steigender Temperatur sinkt die Periodendauer zwischen den Entladungen. Übe die Beeinflussung der ionenleitfähigkeit ist wenig bekannt.

Bei den Insekten ist zwischen zwei Lymphräumen eine Potentialdifferenz aufgebaut, die ebenfalls über eine Natrium-Kalium-ATPase gesteuert wird und sich mo mit der Temperatur ändert. Über die weitere Transduktion ist wenig bekannt.


Zentrale Verarbeitung

Die thermoresponsiven Afferenzen leiten die Signale weiter in den Vetrobasalkomplex des Thalamus.

Im Thalamus wird das dynamische Verhalten abgeschwächt. unterschiedliche, für jedes Neuron spezifische Temperaturen führn zu einem maximalen feuern.

Vorm Thalamus gehen Bahnen zum Hirmstamm und zu den Somatosensorischen Cortexarealen. In beiden Bereichen findet man eine somatotope Organisation; d.h. rezeptive Felder, die auf der Oberfläche zusammen liegen werden auch nebeneinandern abgebildet.

Im Hirnstamm erfolgt die Verarbeitung in zwei Zentren: In der Regio subcoerula werden vor allem kälteresponsive Signale veschaltet, die antagonistisch verknüpft sind und eine Ausschüttung von Noradrenalin zur Folge haben. Die Raphne-Kerne hingegen sind vor allem wärmeresponsiv und führen zur Serotoninausschüttung.

Vom Hirnstamm werden die Signale an den Hypothalamus weitergeleitet. Dort wird im vorderen Bereich die Temperatur der Haut, in derm Mitte die Temperatur von Rumpf und Extremitäten und im hinteren Bereich die Rückenmarkstemperatur verarbeitet. Von dort führen direkte Efferenzen zur Wärmeabgabe und -bildung.


 
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