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Elektrophysiologie Inhalt Elektrophysiologie Elektrotonische Ausbreitung

Unterabschnitte


Ruhepotential

Das Mebranpotential definiert sich als die Differenz zwischen dem Potential innen und dem Potential aussen:

Vm = vi - Va

Eine Depolarisation ist definiert als eine Verminderung der Ladungstrennung.

Eine Hyperpolarisation definiert sich als ein Anstieg der Ladungstrennung.

Die Messung des Membranpotentials kann auf mehrere Arten erfolgen. Zum einen kann über eine intrazelluläre Glaselektrode direkt abgeleitet werden, zum anderen gibt es die Möglichkeit, über die patch-clamp-Technik das Membranpotential zu messen oder es über Farbstoffe sichtbar zu machen.

Die normale Ionenverteilung bei dem Riesenaxon des Tintenfischs ist wie folgt:

Ion Cytoplasma [mM] Extrazellulär [mM] Gleichgewichtspotential
Kalium 400 20 -75
Natrium 50 4440 55
Chlor 52 560 -60
org. Anionen 385 - -

Die Werte von Vertebraten liegen um die Hälfte bis zu einem Drittel unter diesen Werten.


Kaliumgleichgewichtspotential

Das Kaliumgleichgewichtspotential ist dann erreicht, wenn keine weitere Nettobewegung von Kalium mehr stattfindet. In diesem Fall entspricht der Betrag der elektrische Kraft dem Betrag des Konzentrationsgradienten.

Das Gleichgewichtspotential ist durch die Nernst-Gleichung definiert:

$E_K = \frac{R T}{z F} \cdot \ln \frac{[K^+]_a}{[K^+]_i} =
\frac{58}{z} \cdot \log \frac{[K^+]_a}{[K^+]_i} \sim -98 mV$

Während bei Gliazellen das Ruhepotential dem Gleichgewichtspotential von Kalium (-75 mV) entspricht, setzt sich das Ruhepotential der Nervenzellen aus mehreren Komponenten zusammen.


Goldmann-Gleichung

Die Goldmanngleichung berücksichtigt den Einfluß der verschiendenen Ionenarten auf das Membranpotential:

$V_m = \frac{R T}{F} \cdot \ln \frac{pK\cdot [K^+]_a + pNa\cdot [Na^+]_a + pCl\cdot [Cl^-]_i }{pK\cdot [K^+]_i + pNa\cdot [Na^+]_i + pk\cdot [Cl^-]_a }$

Hodgekin und Katz fanden beim Tintenfisch-Riesenaxon ein Verhältnis der Permeabilitäten von pK : pNa : pCl = 1 : 0,04 : 0,45, was sich bei der Spitze des Aktionspotentials auf 1 : 20 : 0,45 verändert.

Die Permeabilität errechnet sich aus der Membranbeweglichkeit ion, der Dicke der Membran d, sowie den auch in der Nerst-Gleichung enthaltenen Konstanten:

$p_{ion} = \frac{µ_{ion}}{d} \cdot \frac{R T}{F}$

Einfacher als die Verwendung der Permeabilitäten ist die Verwendung der Leitfähigkeiten (Zusammenhang über den ionenStrom iion: $i_{ion}=g_{ion} \cdot (E_m - E_{ion}$):

$E_m = \frac{g_K \cdot E_K + g_{Na} \cdot E_{Na} + g_{Cl} \cdot
E_{Cl}}{g_K + g_{Na}+g_{Cl}}$

Die Konzentration der Chloridionen ist bei den meisten Zellen eine Grösse, die sich dem Potential anpasst.

Normalerweise gibt es bei jede Membran einen gewissen Leckstrom von Kalium und Natrium. Dieser wird durch die Natrium-Kalium-ATPase ausgeglichen. Dabei handelt es sich um eine Pumpe, die aktiv unter ATP-Verbrauch 2 Kalium nach Innen transportiert und dafür 3 Natrium nach Aussen befördert. Da der so erzeugte Natriumausstrom geringer als der Leckstrom ist (es werden von der Pumpe nur ca. 150-500 Na+/s transportiert), gibt es wesentlich mehr Pumpen als Natriumkanäle in der Membran.


Ersatzschaltbild

Die Membran und deren Potential lässt sich sehr gut als elektrisches ERsatzschaltbild darstellen.

Die Membran selber hat eine sehr geringe - praktisch zu vernachlässigende - Leitfähigkeit von 1 pS auf 10-4 cm2. Durch die Ruheleitfähigkeit der Kanäle beträgt steigt dieser Wert auf ca. 40 nS.

Die Potentialdifferenz selbst lässt sich als eine elektorische Kraft in Form einer Batterie darstellen.

Die Leitfähigkeit für einen Kanal K ergibt sich aus der Anzahl der Kanäle NK und der Leitfähigkeit eines einzelnen Kanals $\gamma_K$:

$g_K = \gamma_K \cdot N_K$

Die Leitfähigkeit der Kanäle wird als Widerstand (entspricht $\frac{1}{Leitfähigkeit}$) dargestellt. Dieser Widerstand wirkt mit der Batterie (s.o.) zusammen; dies wird als eine Serienschaltung von Widerstand und Batterie dargestellt.

Da der Extracellulärraum wie auch das Cytoplasma gute Leiter sind, werden diese als ,,Kurzschluss``  - im Ersatzschaltbild als einfache Kabel.

Die Natrium-Kalium-Pumpe wird als Stromgenerator dargestellt.

Die Mebrankapazität wird in Form eines Kondensators dargestellt, da dieser durch die Trennung zweier leitender Flässigkeiten durch einen Isolator (den Bilayer) definiert. Die Kapazität beträgt üblicherweise 1 F/cm2.


 
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