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Transkription Inhalt Transkription und Translation Katalytische RNA und RNA-Editing

Unterabschnitte


Spleissen der RNA

Die DNA im Kern, die hnRNA (herterogenous nuclear RNA), manchmal auch als prä-mRNA bezeichnet weist ein von der mRNA abweichendes Muster auf. Die hnRNA ist im Kern an Proteine gebunden und liegt in Form der hnRNP-Partikel vor. Die funktionelle Bedeutung dieser Partikel ist noch weitgehend unklar.

Vergleicht man die mRNA mit der hnRNA, so kann man auf letzterer die Spleissstellen lokalisieren. Die Grenzen eines Introns lauten immer GT...AG. Dies bezeichnet man auch als GT-AG-Regel. Es kann prinzipiell jede 3'- mit jeder 5'-Spleissstelle verknüpft werden.

Man hat herausgefunden, dass die Spleisstellen universell und nicht gewebespezifisch sind. So kann auch ausgeschlossen werden, dass das Spleissen auf einer Interaktion der RNA zurückzuführen ist.

Prinzipiell können alle Spleissstellen miteinander reagieren; in der Praxis findet man jedoch nur sehr weniger Spleissvarianten und zumeist sogar nur eine mRNA. Bei einem Versuch mit einer Ovomucoid-Sonde mit sechs Introns ergab sich, dass die Introns bevorzugt in der Reihenfolge 5/6, 7/4, 2 und 3/1 aus der reigenfen RNA verschwinden. Daraus lässt sich folgern, dass die RNA durch ihre Struktur die Zugänglichkeit der Spleissstellen zu modifizieren scheint. In jedem Fall verläuft das Spleissen nicht in der Reihenfolge in der die Introns auf dem Gen angeordnet sind. Die Erkennung der zusammengehörigen Spleisstellen ist ein immer noch unverstandener Mechanismus.

Beim Spleissvorgang erfolgt in einem ersten Schritt ein Snitt an der 5'-Spleissstelle. Das linke Exon liegt nun in einer linearen Struktur vor. Das rechte Exon bildet eine Lassostrutur, indem das neu entstandene 5'-Ende über eine 5'-2'-Verbindung mit dem Intron verknüpft wird. Die Zielbase wird brach site genannt. In einem weiteren Schritt wird die 3'-Spleissstelle durchtrennt und die freien Enden ligiert. Das freie Intron verliert seine Lassostruktur und wird schnell abgebaut.

Die branch site markiert die 3'-Spleissstelle. Bei einigen Organismen wie der Hefe ist sie hoch konserviert. Sie liegt 18 bis 40 Nukleotide stromaufwärts der 3'-Spleissstelle. Bei höheren Eukaryonten ist die Sequenz weniger konserviert und bei einer Deletion kann der Organismus auch auf andere Bereiche ausweichen. Chemisch gesehen entspricht das Spleissen einer Umesterung.

Bevor das eigentliche Spleissen geschieht, lagert sich das Spleissosom an der RNA zusammen. Dieses besteht aus RNA und Proteinen. Die relativ kleinen RNAs werden als small nuclear RNA snRNA, bzw. in einer mit Proteinen assoziierten Form als snRNP bezeichnet. Die am Spleissen beteiligen snRNPs werden als U1, U2, U3, U4/U6 und U5 bezeichnet.

Der Spleissvorgang lässt sich grob in zwei Phasen einteilen: In der ersten Phase werden die Consensussequenzen erkannt und zusammengeführt, in einem weiteren Schritt erfolgt das eigentliche Spleissen.

Die U1-snRNA geht eine Basenpaarung mit der 5'-Spleissstelle ein. Nachdem U1-snRNP an der 5'-Spleisstelle gebunden hat, bindet die U2F-snRNP in der Nähe der brach site, so dass sich dann U2 mit einer komplementären Sequenz an die branch site selbst anlagern kann. Durch diese Bindung erfolgt ein Übergang in den Präspleisskomplex, an den sich SR-Proteine (wichtige Spleissfaktoren) anlagern.

Der Komplex wird durch die Anlagerung des U4/U5/U6-Trimers stabilisiert und bildet nun das Spleissosom. Nun löst sich U1, U5 wandert zum Intron und U6 bindet an der 5'-Spleisstelle.

Durch das ATP-verbrauchende Ablösen von U4 wird U6 aktiviert und durch U5 wird das Exon an der brach site gebunden. Diese Bildung des Lariats legt fest, welche 3'-Spleissregion verwendet wird. An der der branch site downstream am nächsten liegenden Spleisstelle spaltet der Komplex nach Bindung von U5 die RNA.

Neben der Kern-RNA gibt es noch zwei weitere Klassen von Introns, die man vor allem in Bakterien und Organellen findet. Diese Introns haben die Fähigkeit, sich zu einer charakteristischen Sekundärstruktur zusammenzulagern. Sie haben die Fähigkeit, sich selbst ohne die Mitwirkung eines Spleissosoms zu spleissen. Dazu ist - da es sich um eine Umesterung ohne Energieverbrauch handelt - keine Energiezufuhr von aussen notwendig.

Man nimmt an, dass die eurkaryontischen Introns des Zellkerns einen Sequenzverlust aufweisen, der sie daran hindert, sich selbst zu spleissen und dass dieser Sequenzverlust durch die snRNA ausgeglichen werden muss.

Da das Spleissen normalerweise nur in cis-Richtung erfolgt, können nur Exons auf einer RNA miteinander verspleisst werden. In vitro konnte man durch das Einführen komplementärer Sequenzen auch ein trans-Spleissen herbeiführen. In vivo findet man diesen Mechanismus sehr selten, z.B. bei Flagellaten, bei denen immer die gleiche Leader-Sequenz von einem anderen Transkript kommend an unterschieldiche Proteine angehängt wird. Eine ähnliche Situation findet man auch bei den Actingenen von C. elegans. Dort wird unterschiedlichen Transkripten von Aktin ein gemeinsamer Leader angefügt.

Die RNA, die das trans-Spleissen ermöglicht wird SL-RNA genannt.

Alternatives Spleissen

In einigen Fällen ist es möglich, dass aus einem primären Transkript mehrere mRNAs entstehen. Dies bezeichnet man als alternatives Spleissen.

Man konnte aus SV40-Zellen, die ein T- und ein t-Antigen in unterschiedlichen Mengen profuzieren einen alternativen Spleiss Faktor ASF isolieren, der mit dem Spleissfaktor SF2 identisch ist. Eine hohe Konzentration von SF2 bevorzugt die 5'-Spleissstelle, die der 3'-Spleissstelle am nächsten liegt. Diesem Effekt wird der Faktor S5 entgegen.

Das Alternative Spleissen kann aber auch darauf beruhen, dass Spleisstellen reprimiert werden. So kann die Verwendung eines Exons (Beispiel Troponin T bei der Maus) durch das Binden von Proteinen verhindert werden.

Bei Drosophila wird das Geschecht durch alternatives Spleissen determiniert.

Spleissen der tRNA

Bei dem Spleissen der tRNA sind die Strangspaltung und die Ligation zwei getrennt Prozesse. Man findet bei den tRNA keine Consensussequenz, die von einem Spleissenzym erkannt werden könnte. Das Spleissen beruht dort auf einer Sekundärstruktur - nicht auf einer Sequenz.

Der erste Schritt ist das Aufbrechen der Phosphodiesterbindung, während der zweite Schritt darin besteht, in einer ATP-abhängigen Reaktion mittels der RNA-Ligase eine neue Bindung aufzubauen.

Nach dem Schneiden des Introns lagern sich die beiden tRNA-Hälften zu einer tRNA-ähnlichen Struktur zusammen. Die Reste werden dann nochmals modifiziert und durch die RNA-Ligase verbunden.

Termination der RNA-Polymerase

Bei der Transkription der rRNA durch die Polymerase I erfolgt die Termination an einer Stelle ca. 1.000 Basen stromabwärts der eigentlichen Terminationsstelle. Das überstehende 3'-Ende wird hinterher von einem Hilfsfaktor abgespalten.

Die Termination der Polymerase III ähnelt der Reaktion der bakteriellen Polymerase. Sie terminiert normalerweise mit dem zweiten U aus einer Folge von vier Uridin-Resten innerhalb einer GC-reichen Insel. Diese Reaktion wird ohne Hilfsfaktoren durchgeführt und ist von ihrer Funktion her unverstanden.

Bei der Polymerase II hat man zwar ähnliche Sequenzen gefunden, ist sich über deren Bedeutung allerdings noch nicht im klaren.

Die Polymerase transkribiert über dne Punkt hinaus, an dem später die Poly-A-Sequenz angeheftet wird. In höheren Eukaryonten findet man die Sequnez AAUAAA kurz vor der Stelle, an der später die Polyadenylierung erfolgt. Zunächst bindet eine Spezifitätsfaktor an diese RNA-Sequenz. Durch Wechselwirkungen mit diese Protein lagern sich in der Folge eine Endonuklease und eine poly-(A)-Polymerase an die RAN an. Nachdem die Endonuklease ein 3'-Ende erzeugt hat beginnt die poly-(A)-Polymerase diskuntinuierlich A-Nukleotide an das 3'-Ende anzuhängen. Nachdem sich das Poly-A-bindenden Protein an den entstandenen Poly-A-Schwanz angelagert hat, interagiert die Polymerase mit diesem und seztzt die Polyadenylierung fort, bis sie nach 200 bp abbricht.

Manche RNAs, wie die der Histone, werden nicht polyadenyliert. Die Polyadenylierung wird dort durch eine Haarnadelstrukur verhindert.


 
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