Die pflanzliche Zellwand
Die pflanzliche Zelle ist während ihres Wachstums von einer relativ
flexiblen Primärwand umgeben, die eine Verformbarkeit der Zelle
gewährleistet.
Die Zellwände wirken dem osmotischen Druck der Zelle - dem Turgor -
entgegen. Dieser bildet eine wichtige Kraft beim Wachstum und für die
Stabilität der Pflanze.
Die primäre Zellwand besteht aus Zellulose, einem Polysaccharid aus
ca. 500 verbundenen Glukoseresten, die durch Wasserstoffbrücken
stabilisiert und miteinander verbunden sind und so
Zellulose-Mikrofibrillen bilden.
Die Hemicellulosen sind heterogen, verzweigte Polysaccharide, die sich
untereinandern und mit den Zellulose-Mikrofibrillen verbinden und
durch diese Quervernetzung eine erhöhte Stabilität schaffen.
Ein weiteres Netzwerk bilden die Pektine, die stark hydrophil sind und
mit Calcium zusammen ein Gel bilden. Sie nehmen bei den Pflanzen eine
den Glykoaminoglykanen vergleichbare Aufgabe wahr.
Die Zellulose wird an der Oberfläche der Plasmamembran gebildet und
bildet kreuzweise Schichten aus, deren Anordnung nach einem noch
unverstandenen Mechanismus abläuft, an dem aber eventuell die
Mikrotubuli beteiligt sind. Durch die Steuerung dieser Vorgänge wird
das Wachstum der Zellen beeinflusst: Das Wachstum erfolgt immer in der
Richtung des schwächsten Widerstands, d.h. in die Richtung, in der die
Zellwand den geringsten Widerstand leistet.
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