Emotionen
Emotionen entstehen durch die Wechselwirkung von zentralen und
peripheren (Herzschlag, Zähne klappern, ...) Faktoren. Sie lassen sich
in die drei Komponenten Reizaufnahme, Reaktion und subjektive
Erfahrung gliedern.
Die physiologischen Prozesse, die eine Emotion begleiten, werden durch
das autonome (vegetative) Nervensystem gesteuert. Die Regulation
betrifft vor allem das Herz, die endokrinen Drüsen und die glatten
Muskeln. Der Sympathicus steuert dabei Flucht- und Kampf-Reaktionen,
während der Parasympaticus Ruhe und Verdauung steuert.
Das autonome Nervensystem wiederum wird durch Hypothalamus, Amygdala
und Teile der Formatio reticularis gesteuert.
Die Kontrolle des Hypothalamus ist vielfältig: Über die Modulation des
hormonellen Outputs wird über Releasing-Hormone die Hypophyse
beeinflusst, durch Modulation der Hirnstamm-Region wird der autonome
Output verändert und ausserdem kann das Hypothalamus auch direkt
Neuroendokrine freisetzen. So ,,koordiniert`` der Hypothalamus
die Reaktion des autonomen Systems auf eine Emotion wie z.B. Angst.
Die Amygdala löst, wenn sie gereizt wird Furcht und Anst aus. Sie
kontrolliert aber auch positive Lustgefühle. Bei
Läsionen kommt es zur Hypersexualität, Zahmheit und oralem Verhalten.
Die Afferenzen der Amygdala ziehen zum basolateralen Komplex. (???)
Die sensorischen Informationen von Thalamus und Cortex gelangen
gleichzeitig in die Amygdala, so dass es durchaus möglich ist, dass
die Thalamussignale bereits Emotionen auslösen, bevor die Signale des
Cortex die Maygdala erreicht haben.
Die Amygdala projiziert auf Hypothalamus und Hirnstamm und die
corticalen Assoziationsfelder. Neben ihrer Rolle bei den Emotionen
kontrolliert die Amygdala den Wachheitsgrad und spielt eine wichtige
Rolle bei der Konditionierung.
Angsthemmende Substanzen, wie Benzodiazeptine (z.B. Valium) greifen an
den GABAergen Neuronen der Amygdala an.
Wird als Beispiel bei einer Ratte durch einen konditionierten Reiz,
wie einen Ton, eine Angstreaktion ausgelöst, geschieht folgendes: Von
der Peripherie gelangt der Reiz zum inferioren Colliculus im
Mittelhirn, von dort zum auditorischen Thalamus, dann über den
lateralen Nucleus der Amygdala, die zentrale Amygdala in den laeralen
Hypothalamus, wo dann die emotionale Reaktion ausgelöst wird.
Eine Angst-Emotion auf Grund von komplexen auditorischen Stimuli wird
durch ein Netzwerk zwischen auditorischem Cortex und Amygdala
verarbeitet. Während der Thalamus nur einzelne Aspekte des Signals
bewertet, wird seine Aktion durch die parallel im Cortex stattfindende
Verarbeitung modifiziert.
Bei Primaten spielt der orbitofrontale Cortex eine wichtige Rolle für
erlernte Emotionen (insbesondere bei Frust).
Nach der somatischen Marker-Hypothese von Damasio sind Emotionen die
Erklärung des Gehirns für äussere Umstände.
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