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Gene

Der genotyp ist die Zusammensetzung genetischer Faktoren, die zu einem nach Aussen hin sichtbaren oder messbaren Phänotyp führt.

Jedes Gen enthält die Sequenz, die für ein bestimmtes Polypeptid codiert. Ein Organismus, dessen Gen defekt ist, wird als Mutante bezeichnet.


Mendelsche Genetik

1865 entdeckte Gregor Menden die Gene. Das Gen wurde als kleines Element, das unverändert auf die Nachkommen weitergegeben wird, betrachtet.

Die verschiedenen Formen eines Gens bezeichnet man als Allele. Die zweite Mendelsche Regel beschreibt die Segregation von Allelen: Allele haben keinen dauerhaften Einfluss aufeinander, sondern spalten sich bei der Weitergabe an verschiedene Gameten unveränder auf.

Hat ein Organismus zwei gleiche Allele, ist der homozygot; ansonsten wird er als heterozygot bezeichnet. Die erste Mendelsche Regel, die Uniformitätsregel besagt, dass man bei der Kreuzung von zwei homozygoten Organismen nur hetereozygote Nachkommen mit einem identischen Phänotyp bekommt. Bei weiteren Generationen kommt dann der Phänotyp der Eltern wieder zum Vorschein.

Bei einem dominanten Allel wird der Phänotyp allein von dem dominanten Allel bestimmt. Das andere Allel ist dann rezessiv und wird nur dann ausgeprägt, wenn beide Allel identisch sind.

Bei einer unvollständigen Dominanz steht der Phänotyp des heterozygoten Individuums zwischen die beiden homozygoten Formen (z.B. rosa Blüten bei den homozygoten Phänotypen weiss und rot).

Als kodominant werden Alle bezeichnet, die zu gleichen Teilen den Phänotyp gestalten (etwa die Blutgruppen beim Menschen).

Die dritte Mendelsche Regel der freien Kombination der Gene besagt, dass in der F2-Generation bei einer für zwei unterschiedliche Merkmale homozygoten F0-Generation diese Merkmale so verteilt sind, dass man daraus schliessen kann, dass die Merkmale unabhängig voneinander vererbt werden.

Die wesentlichen Aussagen Mendels waren alse, dass Gene in Allepaaren auftreten und die Verteilung der Gene auf die Gameten von der elterlichen Herkunft unabhängig ist.


Chromosomen

Thomas Morgan konnte 1910 an Mutanten von Drosophila zeigen, dass man bestimmte Gene einem bestimmten Chromosom zuordnen kann. Der Nachweis erfolgte über die Lokalisation der geschlechtsgebundenen white-Mutation (X-chromosomal, d.h. dass alle Söhne weisse Augen haben und nur die homozygoten Töchter weisse Augen haben).

Befinden sich zwei Gene auf einem Chromosom, werden sie als gekoppelt bezeichnet und die Bildunf von rekombinanten Geneotypen geht zurück. Durch eine Rückkreuzung mit dem homozygoten Elterneteil kann man relativ einfach überprüfen an Hand der Häufigkeit, mit der das Merkmal in Kombination auftritt, wie eng es an das andere gekoppelt ist.

Die Rekombination gekoppelter Gene findet in der Meiose statt. Dort kann man ein Chiasma, einen Bruch der homologen Chromosomen und ein Crossover beobachten, durch das es zur Rekombination der entsprechenden Angschnitte kommt.

Mittels der Häufigkeit der Rekombination zweier Merkmale kann man einen sogenannten Kartierungsabstand in Morgan-Einheiten berechnen, der einer Crossoverhäufigkeit von 1% entspricht. Durch diese Kartierungsabstände kann man die relative Position der Chromosomen zueinander bestimmen. Zu einer Kopplungsgruppe zählt man alle Gene, die man anhand ihrer Kopplung direkt oder indirekt miteinander in Verbindung bringen kann.

1945 wurde die Hypothese von Ein-Gen-ein-Enzym aufgestellt. Nach dieser Hypothesw wird jeder Stoffwechselschritt durch ein Enzym katalysiert, das von einem Gen gebildet wird. Durch Untersuchungen an der Sichelzellenanämie korrigierte man die Hypothese in die Ein-Gen-ein-Protein-Hypothese, da ein Protein im Fall eies Hereomultimers auch aus unterschiedlichen Untereinheiten, für die unzerschiedliche Gene kodieren, aufgebaut sein kann.

Um festzustellen, ob zwei Mutationen auf eines oder mehrere Gene zurückzuführen ist, bedient man sich des Kompementationstests. Man kreuzt bei diesem Test zwei für unterschiedliche Mutationen homozygote Eltern und betrachtet die Nachkommen. Wenn bei beiden Mutationen das gleiche Gen betroffen sind, sind alle Nachkommen von mutantem Phänotyp. Wenn hingegen unterschiedliche Gene betroffen sind, komplementieren sich die Mutationen und es gibt auch gesunde Phänotypen. Wenn bei zwei Mutanten keine Komplementation auftritt, bezeichnet man sie als Komplementationsgruppe, da sie die gleiche Funktion betreffen. Die Einheit dieser Gruppe ist das Cistron, welches so definiert ist, dass sich zwei Mutationen in einem Ciston sich nicht komplementieren können.

Man unterscheidet bei einer Mutation eine Punktmutation, bei der nur eine einzelne Base verändert von einer Chromosomenmutation, bei der man eine grosse Insertion oder Deletion vorfindet. Deletionen kann man lokalisiern, indem man ihre Fähigkeit mit unterschiedlichen Punktmutanten zu rekombinieren überprüft. Wenn die Punktmutation in dem Bereich der Deletion liegt, findet keien Rekombination statt.

Die Untersuchung von Mutation gestaltet sich vor allem in den Fällen problematisch, wenn die Mutation entweder im phänotyp nicht sichbar ist oder sich lethal auswirkt. Eine konditional lethale Mutation ist nur unter bestimmten Bedinungen tödlich. Die Bedingungen, unter denen er einen normalen Phänotyp aufweist werden permissiv, die unter denen der stirbt oder erkrankt restriktiv genannt.

Wenn eine Mutation ein Gen (z.B. durch Deletion) vollständig auslöscht, dann spricht man von einer Null-Mutation. Wenn die Genfunktion durch eine Mutation nur eingeschränkt wird, spricht man von iner loss-of-function-Mutation; wenn das Protein durch die Mutation hingegen neue Funktionen übernimmt, spricht man von einer gain-of-function-Mutation.

Multiple Allele

Im einfachsten Fall findet man in einer Population ein Gen, das den funktionalen Wildtyp codiert und eine oder mehrere funktionsuntüchtige Mutationen.

Bei der white-Mutation von Drosophila ist der Wildtyp w+ in einem heterozygoten Tier immer dominant. Zahlreiche Mutationen des Gens bilden unterschiedliche Augenfarben. Bei dieser multiplen Allelie kann ein heterozygotes Tier Träger von unterschieldichen mutanten Allelen sein.

Wenn es nicht, wie bei Drosophilas white-Gen, einen eindeutigen Wildtyp gibt, sondern, wie bei der Blutgruppe des Menschen zwei unterschiedliche Gene (A und B) gleichberechtigt auftreten, spricht man von einem Polymorphismus.


 
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