Inaktiviertes X-Chromosom
Da bei eine weiblichen Zelle die doppelte Dosis der Genprodukte des
X-Chromosoms lethal wäre, haben die Zellen eine Möglichkeit gefunden,
dieses zu inaktivieren.
Bei Mäusen findet die Inaktivierung zwischen dem dritten und sechsten
Tag der Enwickung durch die zufällige Umwandlung eines der Chromosomen
in Heterochromatin statt. Dieses Chromosom kann man während der
Interphase dann als Barr-Körperchen auch im Mikroskop erkennen.
Da die Inaktivierung des X an die folgenden Zellen weiter gegeben
wird, besteht das Weibchen aus einem Mosaik von Zellen, bei denen das
väterliche X-Chromosom (XP) und solchen, in denen das Mütterliche
(XM) Chromosom aktiv ist.
Die Inaktivierung des X-Chromosoms breitet sich analog einer
Kristallisation über das Chromosom aus und man kann davon ausgehen,
dass es sich dabei um einen kooperativen Prozess handelt. Für diesen
Prozess konnte man ein Inaktivierungszentrum nachweisen, das den
Prozess einleitet. Bei Ausschalten dieses Zentrums wurde das Chromosom
nicht inaktiviert.
Die Inaktivierung wird an die folgenden Tochterzellen weitergegeben
und erst bei der Bildung der Keimzellen aufgehoben.
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