Schlaf
Bei den Vertebraten unterteilt man den Schlaf in den REM- und den
Non-REM (NREM)-Schlaf. Der NREM-Schlaf ist in vier Einschlafstadien
unterteilt. Das vierte Stadium ist das Tiefschlafstadium.
Der wechseln von REM- und NREM-Phasen wird im Stammhirn von REM-on-
und REM-off-Neuronen gesteuert. Im REM-Schlaf wird durch
Hyperpolarisation die Funktion der -Motorneurone blockiert,
was zu einer Muskelentspannung führt.
Der Schlaf wird von der Formation reticularis und dem Thalamus
kontrolliert. Die circardiane Steuerung des Schlafs erfolgt durch den
SCN (siehe 7.8).
Der Schrittmacher für den Tiefschlaf (durch Deltawellen
gekennzeichnet) sitzt im Thalamus. Im Tiefschlaf blockiert der
Thalamus den Informationsfluss von der Peripherie zum ZNS.
Zur Funktion des Schlafs gibt es zwei hauptsächliche Hypothesen. Die
eine besagt, dass Schlafen einen ,,adaptiven Wert`` hat, indem
es Energie spart, der Thermoregulation dient, etc.. Die andere These
besagt, der Schlaf wäre für restaurative Prozesse wie Pufferung und
das Erneuern von Ressourcen vorgesehen.
Bei Delphinen hat man gefunden, dass bei ihnen die Gehirhälften
getrennt von einander schlafen und sie keinen REM-Schlaf besitzen, so
dass sie immer in der Lage sind, Luft zu holen.
Bei den Invertebraten kann man kein EEG ableiten; allerdings gibt es
schlafähnliche Ruhepausen und man kann zeigen, dass sie einen
Schlafentzug - ebenso wie die Vertebraten - durch längere Ruhepausen
kompensieren.
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