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Satelliten-DNA

Als Satelliten-DNA bezeichnet man eine einfach strukturierte DNA-Sequenz, die meist durch eine tandemartife Wiederholung einer kurzen Sequenz gekennzeichnet ist.

Diese Bereiche lassen sich isolieren, da sie sich in der Schwebdichte bei einem CsCl-Dichtegradienten deutlich unterscheiden. Bei der Maus etwa macht die Satelliten-DNA ca. 8% des Genoms aus und liegt um 30% unter der Schwebdichte der restlichen DNA. Die Sequenzen der Satelliten-DNAs sind sich sehr ähnlich un in vielen Fällen exisiteren auch nicht mehr als 3 unterschiedliche Arten.

Durch eine in situ-Hybridisierung kann man die Bereiche auf den Chromosomen identifizieren und zeigen, dass die Satelliten-DNAs vor allem im Heterochromatin vorkommen. Als Heterochromation bezeichnet man die Bereiche der DNA, die gest aufgewickelt bleiben und keine Reaktion zeigen.

Durch die Zugehörigkeit der Satelliten-DNAs zu den Centomeren könnte darauf hindeuten, dass diesen eine strukturelle Funktion zukommt.

Die Satelliten-DNAs gehen kontinuierlich verloren und werden wieder neu gebildet. Bei den Säugern findet man bei den Satelliten-DNAs eine starke Divergenz. Im Gegensatz zu den Athropoden stammt zwar auch hier die Satelliten-DNA zu grossen Teilen von einem Vorläufer ab, unterscheidet sich aber doch deutlich.

Die Entstehung der Satelliten-DNAs soll auf die sprunghafte Replikation eines DNA-Abschnitts zurückgehen. Die so entstandene Sequenz divergiert und wird nach einiger Zeit durch sprunghafte Replikation nochmals dupliziert. Man nimmt an, dass der Ursprung der Satelliten-DNA in einer GAAAAATGT-Sequenz zu finden ist. Diese Sequenz wurde mehrfach verändert und bildet heute das Grundmotiv einer 234bp-Wiederholung der Satelliten-DNA.

Auch in den Sequenzen der Satelliten-DNA kann es zu einem ungleichen Crossover kommen. Dabei paaren sich die Sequenzen wie bei einer normalen Rekombination, nur um einige Basenpaare verschoben, so dass eines der Cluster verlängert, das andere hingegen verkürzt wird.

Da die Satelliten-DNA nicht translatiert wird, ist sie auch keinem Selektionsdruck ausgesetzt und weist deshalb in vielen Fällen auch eine sehr hohe Mutationsrate auf. Die konservierten Wiederholungssequenzen bei den Arthropoden kommt durch eine Crossover-Fixierung zu stande. Diese Theorie besagt, dass jede Sequenz ohne Selektionsdruck durch Tandemwiederholungen ersetzt wird, indem die Sequenz durch ungleiche Rekombination zuerst auf ein Element beschränkt wird, welches dann in weiteren Schritten vervielfältigt wird.

Bei den Säugern findet man die sogenannten VNTR- oder Minisatelliten-Reginen, die durch eine geringe Anzahl (5-50) an Wiederholungen gekennzeichnet sind. Man vermutet auf Grund der Variabilität, dass diese Elemente bevorzugte Bereiche für eine meiotische Rekombination sein könnten. Im menschlichen Genom findet man eine Familie dieser Sequenzen, die einen hohen GC-Gehalt aufweisen. Die Sequenz liegt in unterschiedlichen Varianten vor. Mit einem Southern Blot kann man mit einer Sonde etwa 1000 dieser Sequenzen sichtbar machen und erhält auf diese Weise einen DNA-Fingerprint, der für jeden Menschen typisch ist.


 
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